Spätestens seit dem Pinguin Update 2012 von Google machen sich SEO-Experten Sorgen um das Thema Linkbuilding. Um es sehr verkürzt auszudrücken: Was vor Pinguin funktionierte, konnte sich hinterher als kontraproduktiv erweisen. Dennoch ist erwiesen, dass natürliches Linkbuilding nach wie vor funktioniert.
Mit dem Pinguin Update wurden primär Inbound Link-Profile untersucht, um unnatürliche Links zu entlarven. Eine maßgebende Rolle spielen dabei die Ankertexte, deren Überoptimierung Pinguin aufspürt. Ein Beispiel: Wenn drei Viertel aller auf eine Seite eingehenden Links auf drei bis vier Ankertexte verweisen, dann ist das seit Pinguin ein Signal für Google, dass hier Linkkauf oder auf andere Weise unnatürliches Linkbuilding betrieben wurde.
Abwechslungsreiche Ankertexte hingegen und Links von den unterschiedlichsten fremden Seiten wirken natürlich und werden belohnt. Was nicht funktioniert, ist der Aufbau von Unterseiten, deren URL eine leichte Abwandlung der Hauptseite darstellt. Google entlarvt diese leichten Abweichungen (zum Beispiel: autohaus-bmw, autohäuser-bmw, ihr-autohaus-bmw), genauso wie es bei Sucheingaben schon längst ähnliche Suchbegriffe auflistet, also auch kleine Tippfehler toleriert.
Es gibt noch einige Techniken mehr, die seit Pinguin möglicherweise nicht mehr produktiv sind, beispielsweise ein Link mit dem Ankertext "hier klicken". Das ist aber unklar bis umstritten. Auch die Bedeutung von dofollow- und nofollow-links könnte sich verändert haben, eine These, die aktuell vor allem im englischsprachigen Web stark diskutiert wird.
Interne Verlinkungen spielen eine sehr wichtige Rolle und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Wie sicher ist SandstrandSEO wirklich?
Bemerkenswerterweise gibt es Webmaster, die auf eigene Faust ein wenig SEO betreiben und damit ganz weit vorn in der Suchmaschine landen. Sie besitzen sehr wenig Expertenwissen und sind möglicherweise schon durch einige Begriffe in diesem Beitrag überfordert (Was ist dofollow und nofollow? Ankertexte?), dennoch haben sie bei ihren eigenen Bemühungen großen Erfolg.
Diesen Fakt sollten sich SEO-Experten gründlich durch den Kopf gehen lassen. Es ist heute möglich, ohne große SEO-Kenntnisse eine neu aufgebaute Webseite von "nicht sichtbar bei Google" innerhalb von drei Stunden auf Seite 1 zu bringen (allerdings eine Vereinsseite, die sich mithin nicht unter starkem Konkurrenzdruck befindet). Wie das gelang? Durch den Eintrag in einige Branchenverzeichnisse, in Suchmaschinen, durch Linkbuilding von eigenen, bereits bestehenden Google-Blogs und durch Verweise aus sozialen Netzwerken heraus (Google+, Twitter, Facebook).
Die Links aus sozialen Netzwerken werden innerhalb von Minuten bis höchstens ein paar Stunden von den meisten Backlink-Checker-Tools erkannt. Als entscheidend darf gelten, dass gerade die Backlinks aus den Blogs oder auch aus einem sehr kurzen Post auf Twitter oder Google+ thematische Bezüge zur Ziel-URL aufwiesen und die Beiträge in den Blogs sinnvolle Artikel darstellten - ein Paradebeispiel für Content Marketing.
Dieses Linkbuilding identifiziert Google seit dem Pinguin Update als natürlich. Wie das geschieht, ist nicht bekannt, es erweckt aber in jedem Fall den Eindruck, als könne die Suchmaschine inzwischen sinnvolle von Blabla-Texten unterscheiden. Noch mehr als um das Aufspüren von natürlichen Links hat sich Google allerdings um manipulative Links gekümmert, als da sind:
Wie das oben genannte Beispiel der ultraschnellen Seitenpromotion belegt, lohnt sich ein guter, natürlicher Linkaufbau mehr als je zuvor. Die Möglichkeiten hierfür sind gigantisch und basieren zunehmend auf der Nutzung sozialer Netzwerke.
Dass ein Twitter-Link schnell von einem Backlink-Checker erkannt wird, ist schon angesichts der Milliarden von Tweets sehr bemerkenswert. Die riesigen sozialen Netzwerke bringen aber einen enormen Trust mit, vor allem aber: Links aus diesen Social Networks müssen eine Bedeutung haben, denn hier ist eine wirklich lebendige Community zugange. Das weiß auch der Suchmaschinenbetreiber Google und kann diese Links daher nicht ignorieren.
Ebenfalls ist es - um ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern - der Suchmaschine nicht möglich festzustellen, warum und weshalb ein Tweet auf eine Seite verweist. Das kann ein Webmaster von seinem eigenen Twitter-Konto aus täglich zwanzig Mal machen, vielleicht hat er ja so viel mitzuteilen. Es wird belohnt. Noch mehr belohnte Google in den vergangenen Jahren allerdings das Einrichten von (immerhin kostenlosen) Google-Blogs und das Posten von Google+ aus - ein Schelm, wer Böses dabei denkt.